Team
Funktion | Name | Telefon | |
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Obmann | Berger Wilhelm | 0699/11452553 | |
Kassier | Schuster Johann | ||
Schriftführer | Printschler Michael |
„Der Zwergsee“
Ende des 20. Jahrhunderts hat die Marktgemeinde Millstatt mit Bedarfszuweisungsmitteln des Landes Kärnten das Areal rund um den Zwergsee gekauft.
Die Liegenschaft war in einem desolaten Zustand. Die Naturfreundeortsgruppe Millstatt erklärte sich bereit, ein „Kleines Kanada“ für alle Naturliebhaber zu schaffen. Zuerst wurde die Hütte renoviert. Das Dach musste erneuert, ein WC errichtet, ein Vorbau aufgestellt und viele Ausbesserungen in der Hütte sowie im Bootshaus durchgeführt werden.
Eine Solaranlage wurde installiert. Der nächste große Brocken war im Jahr 2010 das Ausbaggern des Teiches, seit diesem Zeitpunkt wird eine ökologische Teichwirtschaft aufgebaut, die Rücksicht auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt nimmt, sowie die Errichtung eines Erlebnispfades rund um den Zwergsee mit Sitzmöglichkeiten.
Alle diese Maßnahmen verschlangen viel Vereinsgeld und Arbeitskraft der Vereinsmitglieder. Seit 2015 sind die Naturfreunde Pächter des Zwergsees, der Hütte und des umliegenden Areals. Pflege und Erhaltungsmaßnahmen gehören zu unseren Aufgaben. Wir sind stolz darauf, dass wir für Jung und Alt eine Perle der Natur erhalten dürfen.
Möge dieses schöne Fleckchen Erde allen Naturliebhabern Freude schenken.
Das wünschen die Naturfreunde Millstatt !
> Ich bin das Land
> Meine Augen sind der Himmel
> Meine Glieder sind die Bäume
> Ich bin der Fels, die Wassertiefe
> Ich bin nicht hier, um die Natur
> zu beherrschen oder sie zu nutzen
>
> Ich bin selbst Natur.
(Indianische Weisheit)
Unsere Tätigkeit am Zwergsee
Ökologische Teichwirtschaft Zwergsee
Das Ökosystem besteht aus zwei vor vielen Jahrzehnten künstlich angelegten Teichen, dem Klieberteich und dem Zwergsee, früher auch nach dem Erbauer von Schloss Heroldeck Musilteich genannt. Der hauptsächliche Zufluss kommt mittels einer künstlichen Ausleitung aus dem Obermillstätter Bach in den Klieberteich. Dessen Abfluss - vermehrt um natürliche Abflüsse - durchströmt den Zwergsee und erreicht als namenloses Gerinne den Millstättersee. Obwohl künstlichen Ursprungs, prägen die beiden wertvollen Biotope den gesamten Landschaftsraum, der mit einer intakten Tier- und Pflanzenwelt auch als Naherholungsgebiet für Wanderer, Sportler oder einfach Erholung Suchende dient.
Das Areal um den Zwergsee wird seit geraumer Zeit durch den Verein Naturfreunde Österreich, Ortsgruppe Millstatt mit der Zielsetzung "Natur erleben"; gestaltet. Mit Unterstützung der Eigentümerin Marktgemeinde Millstatt am See und privater Sponsoren wurde die Zwergseehütte mit erheblichem Arbeitsaufwand der Vereinsmitglieder vor dem Verfall gerettet und bis heute instand gehalten.
Zielsetzung
Seit 2010 wird eine ökologische Teichwirtschaft aufgebaut, die Rücksicht auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt nimmt, sowie die Errichtung eines Erlebnispfades rund um den Zwergsee mit Sitzmöglichkeiten und Informationstafeln über den aquatischen Lebensraum Teich vorsieht. Neben der Teichwirtschaft sind daher die Förderung der Biodiversität, die Aufwertung eines wunderbaren Erholungsraumes mit touristischem Mehrwert und die Identifikation der Akteure durch aktive Mitgestaltung und Spaß an der gemeinsamen Teichwirtschaft Ziel des Vorhabens.
Was bedeutet "ökologische Teichwirtschaft"?
Die ökologische Teichwirtschaft zielt auf möglichst vielseitiges, immer jedoch artgerechtes Leben im und am Wasser. Wegen dem gegebenen Temperaturverlauf des Teichwassers ist der Karpfen der Leitfisch. Der Fischbestand wird naturnah und extensiv gehalten, mit 20-fach weniger Fischen als in der konventionellen (intensiven) Teichwirtschaft. Karpfen sind Allesfresser mit geringen Ansprüchen an Futter und Umwelt. In niedriger Besatzdichte verursachen die Ausscheidungen der Tiere keine Gesundheits- und Umweltprobleme. Vielmehr bilden die Ausscheidungen einen wertvollen Dünger für die Tier- und Pflanzenwelt des Teiches. Damit kann sich diese Fischart aus dem ernähren, was im Teich wächst und gedeiht. Biokarpfen sind Selbstversorger!
Eine Besonderheit dieses Gewässers ist das Vorhandensein des Edelkrebses (Astacus astacus). Der größte unter den in Europa heimischen Krebsen wird bis zu 20 cm lang und 15 bis 20 Jahre alt, ist Allesfresser und nach drei Jahren geschlechtsreif. Die Paarung erfolgt im Herbst und im Mai/Juni schlüpfen die Larven.
Ehemals gab es in Europa einen hohen Bestand an Flusskrebsen, der durch naturfernen Gewässerbau und Schadstoffbelastung aber erheblich vermindert wurde. Die stärkste Bedrohung stellt jedoch die Krebspest, eine Pilzerkrankung, dar. Die Krebspest wurde im 19. Jhd. durch die Ansiedlung nordamerikanischer Flusskrebsarten (Kamberkrebs, Signalkrebs ua.), die selbst sehr widerstandsfähig gegenüber dieser Erkrankung sind und als Wirt für den Pilz fungieren, nach Europa eingeschleppt. Die Krebspest ist für europäische Krebsarten tödlich. Alle großen, vernetzten Gewässer sind infiziert. Daher ist der Edelkrebs in Mitteleuropa nur noch in wenigen Inselbiotopen wie dem Zwergsee zu finden und streng geschützt.
Johann Schuster, Teichbeauftragter
Naturfreunde Österreich, Ortsgruppe Millstatt
www.naturfreundemillstatt.at